Welttag zur Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
Hallo Thomas, danke dass du dir heute Zeit für dieses Thema nimmst.
Was genau bedeutet Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz für dich ganz persönlich?
Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen biologisch nicht für Büroarbeit geschaffen sind. Viele Stunden in sitzender Position zu verbringen ist weder gesund noch besonders natürlich. Studien bestätigen langzeitliche Schäden an Rücken und Nacken, aber auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und viele weitere. Generell geht mit Büroarbeit ein eher ungesunder Lifestyle einher. Das zu vermeiden ist mir persönlich sehr wichtig. Ich möchte nicht krank werden und ich möchte natürlich auch nicht, dass andere krank werden. Deswegen versuche ich und versuchen wir, dem aktiv entgegenzuwirken.
Was bedeutet Sicherheit und Gesundheit im Rahmen der Arbeit der wunschlösung?
Wir arbeiten in unserem Beruf viel am Schreibtisch, das ist bei einem IT-Unternehmen schwer zu vermeiden. Das heißt aber nicht, dass wir einfach hinnehmen müssen, dass uns Berufskrankheiten treffen. Stattdessen fragen wir uns ganz aktiv: “Wie kann man vereinen, was wir tun und und was uns gut tut?”
Der Unterschied zwischen Thomas als Privatperson und Thomas als Gründer der wunschlösung ist, dass ich hier aktiv Dinge verändern kann — nicht nur daran wie ich arbeite, sondern auch daran, wie andere arbeiten.
Zum einen heißt das für mich, aktiv einzugreifen und offensichtliche Dinge wie höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle und justierbare Bildschirme zu ermöglichen. Dazu zählt übrigens auch das Fördern von mehr Bewegung, wie für den Firmenlauf. Außerdem bin ich ein Fan von Walking Meetings und produktiven Treffen auf der Terrasse. Zum anderen ist aber auch der bewusste und offene Umgang mit dem Thema relevant. Aufklärung über Ergonomie, gesundes Arbeiten und gutes Leben sind uns genauso wichtig. Der beste höhenverstellbare Schreibtisch bringt nichts, wenn das Team nicht weiß, wie man ihn rückenschonend verwendet. Wir möchten nicht nur einen Haken an eine Checkliste machen und sagen, „Ist doch alles da.“ Das Team soll echte Unterstützung erhalten.
Wir veranstalten jedes Jahr mehrere Teamevents. Für dieses Jahr haben wir uns zum ersten mal bewusst vorgenommen, mindestens ein aktives Event durchzuführen. Das wird zu Beginn nicht alle immer sofort begeistern können. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass es uns als Team langfristig gut tun wird. Deshalb wollen wir das unbedingt machen.
Hast du dich hier oder in einem anderen Job schon mal unsicher gefühlt? Wenn ja, konnte man es ändern?
In meinem persönlichen Erleben auf jeden Fall. Eines der größten Gefahrengebiete in der IT-Branche ist Stress. Da wird schnell klar, es ist wichtig zu lernen, wo die eigenen Grenzen liegen. Wie viel kann ich leisten und in welchem Umfeld? Wo fühle ich mich wohl, welcher Modus funktioniert für mich? Jeder muss für sich selbst und mit seinem Umfeld ausverhandeln, was die besten Arbeitsbedingungen sind. Das ist ein wichtiger Aspekt in der Bewältigung von Stress. Nur mit einem aktiven Zugang zum Thema kann man es schaffen, Wissen aufzubauen und sich selbst zu helfen.
Ich für meinen Teil beschäftige mich viel mit Bewegung, Ernährung, aber auch mit Themen wie Selbstführung und Psycho-Hygiene. Nicht alles liegt in der Hand des Arbeitgebers. Es ist unsere Aufgabe das Team bestmöglich zu unterstützen, aber letztendlich muss die Motivation von innen kommen. Hier sehe ich keinen Unterschied zwischen dem Privatleben und dem Berufsleben.
Vernachlässigt man diese Themen, kann es leider zu ernsten medizinischen Problemen kommen, denn wenn der Stress zu groß wird, bricht der Körper dort, wo seine empfindlichste Schwachstelle ist. Das können Gelenkleiden und Nackenprobleme sein, aber auch Burnout oder Depression.
Was mir darüber hinaus in der IT-Branche langfristig Sorge bereitet, ist aus meiner Sicht eine Tendenz zu vereinsamen. Wir schauen so viele Stunden am Tag auf Bildschirme statt auf Menschen oder die Natur — und das obwohl wir soziale Wesen sind. Da kann es, gerade bei dauerhaftem Homeoffice, schwer werden, sich nicht isoliert zu fühlen.
Hier sehe ich langfristig die Aufgabe sicherzustellen, dass wir uns nicht verlieren.
Wenn wir davon sprechen, unser Team gesund und fit halten zu wollen, reden wir ja nicht nur von körperlichen Aspekten. Was für Angebote haben wir für die seelische Gesundheit zu bieten?
Wahrscheinlich noch zu wenige. Ganz am Anfang, als wir die wunschlösung gegründet haben, war uns bereits wichtig, ein Unternehmen für Menschen zu schaffen. Mentale Gesundheit ist da nicht das einzige Thema, aber ein sehr wichtiges. Daran möchten wir uns messen lassen. Deswegen haben wir uns für dieses Jahr das Ziel gesetzt, das Thema zu entstigmatisieren, den offenen und bewussten Umgang zu stärken und weitere konkrete Unterstützungsangebote aufzubauen — gerne auch anonym. Das ist in vielen Firmen so noch nicht möglich. Vielleicht ist das auch ein Generationenthema, aber ich kenne leider auch die Einstellung, immer funktionieren zu müssen und dabei am besten noch zu lächeln. Das halte ich für sehr schädlich und wir möchten dem hier aktiv entgegenwirken.
Ich glaube, unser wichtigster Grundpfeiler ist deswegen der offene und ehrliche Umgang miteinander. In der wunschlösung gibt es ein tiefes Bewusstsein dafür, dass geistige Gesundheit wichtig und kein Tabuthema ist. Sie ist schützenswert und wir müssen da alle gemeinsam anpacken. Das kann schon in kleinen Routinen geschehen, wie beim gemeinsamen Kochen, Essen oder Feiern gehen. Das Team unternimmt auch privat viel miteinander und wir finden das absolut super und unterstützenswert. Jedes Gespräch, ob zum Teamfeedback oder am Kaffeeautomaten, ist Teil davon. Es ist eine Möglichkeit, füreinander da zu sein, die wir gern nutzen.
Glaubst du es gibt Dinge, die wir noch besser machen können?
Immer. Diese Frage werde ich mein ganzes Leben lang mit „ja“ beantworten. Niemand ist perfekt, niemand kann perfekt sein. Aber es gibt immer auch Raum, besser zu werden. Als Mensch oder als Unternehmen, man ist nie fertig. Davon sollte man sich meiner Meinung nach auch nicht abschrecken lassen. Wachsen zu können und dann auch zu wachsen ist etwas sehr Schönes und Motivierendes.
Konkret versuchen wir kontinuierlich nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, die unserem Team helfen. Wenn wir etwas finden und davon überzeugt sind, dass es nützlich ist, setzen wir es auch konsequent um — zum Beispiel bei unserem Tech-Budget und der ergonomischen Ausstattung.
Das Thema Gesundheit ist aber immer auch ein schmaler Grat zwischen Berufs- und Privatleben. Und jeder Mensch ist anders. Uns ist es wichtig, unser Team nicht zu bevormunden oder Grenzen zu überschreiten. Wir wollen unterstützen wo wir können und wo es sinnvoll ist. Zum Beispiel bei Ernährung und Bewegung, Selbstorganisation oder Stressmanagement.
Vielen Dank, Thomas! Ihr wollt gern mehr wissen?
Lernt hier mehr über die Gründungsgeschichte der wunschlösung oder schaut auf unserer Teamseite vorbei. In unserem Blog könnt ihr außerdem einige wunschlöserInnen und deren Arbeitsalltag kennenlernen.
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