Forschungs- & Entwicklungsprojekt: Online-Marktplätze und -Plattformen der Zukunft

Serie: Online-Marktplatz Infos

Warum sind zukunftsfähige Plattform-Geschäftsmodelle notwendig?

Uns und viele Verantwortliche stören einige Entwicklungen, die sich zunehmend verschärfen:

  1. Deutschland und Europa hinken bei digitalen Geschäftsmodellen massiv hinterher
    Innovationen werden gar nicht oder wenig in der EU umgesetzt. Infolgedessen wandert europäisches Wissen und Kapital ab und kann keinen Beitrag mehr zu gesellschaftlichem Wohlstand vor Ort leisten.

  2. Wirklich innovative, digitale (Plattform- & Marktplatz-)Geschäftsmodelle aufzubauen ist noch immer sehr teuer
    Zu teuer für viele Mittelständler, die zwar einen wichtigen Beitrag auf ihrem Fachgebiet leisten, denen aber häufig die Erfahrung fehlt, wie sich ein erfolgreiches digitales Geschäftsmodell etablieren lässt.
    Gleiches gilt für innovative Startups und Scaleups, denen häufig das - heute noch - erhebliche Startkapital oder schlichtweg die Zeit fehlt, um ein Plattform- oder Marktplatz-Geschäftsmodell auf herkömmlichem Weg zu pilotieren und skalieren.

Warum stehen wir an einem kritischen Punkt für unseren Wirtschaftsstandort?

Wenn es uns nicht gelingt, in Deutschland und Europa schnell unsere Fähigkeiten zu erweitern, erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle aufzubauen, werden wir als Wirtschaftsstandort zunehmend an Bedeutung verlieren.
Die rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz verstärken diese Notwendigkeit. Denn auch von KI profitieren nur die Unternehmen, die sie beherrschen und zum Nutzen ihrer Zielgruppen einsetzen können.
eziell in Deutschland nicht in den nächsten maximal 5 Jahren die Fähigkeiten entwickeln, erfolgreich digitale Geschäftsmodelle aufzubauen und Wertschöpfung hier zu halten, dann ist der Zug endgültig abgefahren.
Die Scheere wird Und von den rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (Machine Learning, Generative AI, Large Language Models, Small Language Models etc.) profitieren eben auch nur die Player, die sie beherrschen und zum Wohle ihrer Zielgruppen einzusetzen wissen.

Wir vermissen eine “strategische Idee”. Wo wollen wir als Europa & Deutschland hin? Was ist unsere Positionierung? Was ist unser weltweit einzigartiger Wertbeitrag? Und wie sorgen wir dafür, dass nicht nur die Ideen und Grundlagenforschung “von hier” kommt, sondern sich auch der finanzielle und gesellschaftliche Nutzen hier in Europa entfaltet?

Warum fehlt es an einer “strategischen Idee”?

Auf gesellschaftlicher und politischer Seite vermissen wir einen Diskurs: Wo wollen wir als Europa und Deutschland hin? Was ist unsere Positionierung? Was ist unser einzigartiger Wertbeitrag? Und wie sorgen wir dafür, dass nicht nur die Ideen und Grundlagenforschung “von hier” kommt, sondern sich auch der finanzielle und gesellschaftliche Nutzen hier in Europa entfaltet?

Was ist unser Beitrag dazu und warum investieren wir?

Als Unternehmen können wir die übergeordnete strategische Ausrichtung nur bedingt beeinflussen. Dort, wo wir Handlungsspielraum haben, sehen wir es aber als unsere Pflicht an, einen Beitrag zu leisten. Und das können wir:
Wir können Unternehmen in Deutschland und Europa dabei unterstützen, erfolgreiche Marktplatz- und Plattform-Geschäftsmodelle aufzubauen. Besonders Unternehmen und Startups, die in ihrem Fachbereich exzellent sind, denen für den Aufbau eines Plattform-Geschäftsmodells aber Wissen, Technologie und Erfahrung fehlt.
Gemeinsam können wir so einen Beitrag dazu leisten, dass Wertschöpfung “hier” bleibt, wichtige gesellschaftliche Probleme gelöst werden können und Wohlstand auch in Zukunft erreichbar ist.

Warum es experimentelle und industrielle Forschung braucht?

In vielen Interviews, Fokusgruppen und Gesprächen mit Verantwortlichen für Digitalisierung, Marktplätze, Strategie, Business Development usw. haben wir in den letzten Jahren immer wieder ähnliche Problem-Muster identifiziert.
Viele Probleme lassen sich - zumindest für aktuell bekannte Anforderungen und Bedürfnisse - bereits heute lösen. Mit Wissen, Erfahrung und passender IT.

Aus der Innovations- und Verhaltensforschung wissen wir aber auch: Bedürfnisse von Nutzer:innen und Kund:innen ändern sich ständig. Erwartungen und Trends aus dem Consumer-Bereich finden ihren Weg immer schneller in die B2B-Welt. Und damit auch ins Rückgrat der europäischen und vor allem deutschen Wirtschaft - den Mittelstand.

Welche Einflussfaktoren sind für digitale Geschäftsmodelle entscheidend?

Wenn es um zukünftige Anforderungen an Online-Plattformen und digitale Geschäftsmodelle geht, sind drei wichtige Einflussfaktoren relevant:

  1. “Technology Push”, also technologische Entwicklungen, die neue Funktionalitäten und Geschäftsmodelle möglich machen (z.B. Künstliche Intelligenz, Skalierbarkeit z.B. via Cloud Computing etc.)
  2. “User / Market Pull”, also sich verändernde Bedürfnisse von Nutzer:innen und Märkten
  3. Externe Einflüsse (z.B. Klimafolgen und gesellschaftliche Veränderungen)

Diese Treiber sind dabei zudem nicht konstant, sondern verändern sich immer schneller.
Am Markt durchsetzen bzw. behaupten, werden sich daher die Unternehmen, die in der Lage sind, schnell zu reagieren.
Wirklich erfolgreich wird sein, wer nicht nur reagiert, sondern aktiv gestaltet.

Unser Ansatz: Ein hybrides Baukasten-System für Online-Plattformen & -Marktplätze

Um den digitalen Wandel in Deutschland und Europa voranzutreiben, entwickeln wir ein innovatives hybrides Baukastensystem (eine Mischung aus Standardmodulen und individuell entwickelter Software) für den Aufbau von Online-Plattformen und Marktplätzen. Dieses System adressiert gezielt die Herausforderungen, vor denen sowohl Gesellschaft als auch Gründer:innen und Unternehmen stehen.

Welche Probleme wollen wir wie lösen?

Die Herausforderungen, die wir mit unserem Baukastensystem angehen möchten, sind sowohl gesellschaftlicher als auch unternehmerischer Natur.

Für die Gesellschaft:

Das Problem:

Zu wenige innovative digitale Plattform- & Marktplatzgeschäftsmodelle kommen aus Deutschland und der EU: Innovationen werden gar nicht oder nicht in der EU umgesetzt.
➝ europäisches Wissen und Kapital wandert ab
➝ Kapital kann keinen Beitrag mehr zu gesellschaftlichem Wohlstand leisten

Unser Lösungsansatz:

Mehr innovative Plattform- & Marktplatzgeschäftsmodelle aus D / EU durch
➝ Senkung der Einstiegsbarrieren (Kosten, fehlende Erfahrung etc. durch Bereitstellung einer Kombination aus Software, Beratung und Begleitung)
➝ Risiko-Minimierung (Best Practices, feedback- und datengetriebenes Vorgehen etc.)

Für Marktplatz- & Plattform-Gründer:innen & -Unternehmen:

1. Das Problem:

Digitale (Plattform- & Marktplatz-) Geschäftsmodelle aufzubauen ist noch immer teuer und langwierig
➝ nur für Unternehmen mit entsprechender finanzieller Reichweite möglich
➝ viele gute Ideen schaffen es nicht auf die Straße

Unser Lösungsansatz:

Senkung der Investitionskosten durch
➝ Zurverfügungstellung eines Marktplatz- / Plattform-Baukasten-Systems (schneller Start durch Kombination einsatzfertiger und individueller Module, die mithilfe von Code-Generatoren erweitert oder ausgetauscht werden können)
➝ Vollständige Individualisierbarkeit und Skalierbarkeit ohne teure Neu-Entwicklung möglich


2. Das Problem:

Gesamt-Komplexität und fehlende Erfahrung bei Konzeption, Validierung, Pilotierung, Etablierung und Skalierung digitaler Geschäftsmodelle
➝ vermeidbare Fehler führen zu Verschwendung finanzieller Mittel
➝ viele Projekte scheitern - reale Probleme bleiben ungelöst

Unser Lösungsansatz:

Maximierung der Erfolgschancen durch
➝ Nutzung eines individualisierbaren Best-Practice-Vorgehens (nutzerzentrierte, ganzheitliche Betrachtung von Business, Innovationen, Prozessen und IT - statt denken und arbeiten in Silos)
➝ frühzeitige Validierung von Hypothesen, engpasskonzentrierte Skalierung der Business-Seiten parallel zu technischer Optimierung


3. Das Problem:

lange Dauer von der Idee bis zum echten Nutzen für Kund:innen
➝ lange time-to-market bzw. time-to-scale bei bisherigen Ansätzen
➝ unter anderem aufgrund nicht-stringenter Roadmaps oder notwendig-gewordener Software-Wechsel

Unser Lösungsansatz:

Senkung der time-to-market und time-to-scale durch
➝ Start mit einsatzfertigen Best-Practice-Komponenten und beschleunigter Weiterentwicklung mithilfe von Code-Generatoren
➝ klare Gesamt-Roadmap mit messbaren Meilensteinen (statt “Drauf-los-Arbeiten”)


4. Das Problem:

hohe Unsicherheit angesichts prozessualer und technischer Komplexität u.a. bei der Auswahl eines geeigneten Software-Ansatzes (make/buy, Standard vs. Individual vs. Hybrid, Vermeidung von Lock-in-Effekt, Wahrung des Intellectual Property)
➝ Entscheidungen für Anbieter unter hoher Unsicherheit (“Ist das der richtige Weg?”)
➝ Häufig Erreichen kundenkritischer, technischer Grenzen der “Erst-Software” noch vor der Entscheidungsfähigkeit über weitere Investitionen


Unser Lösungsansatz:

(Technologische) Klarheit mit optimalem Business-IT-Fit durch
➝ Transparente Entscheidungskriterien- und Empfehlungen für die Auswahl verschiedener Software-Ansätze
➝ Ergänzung des Software-Markts (Standard- bzw. Individual-Software) um eine vollständig individualisierbare und ohne Neu-Entwicklung skalierbare Hybrid-Lösung speziell für Online-Plattformen und -Marktplätze

Unsere Förderpartner

Kofinanziert wird das Vorhaben von der Europäischen Union sowie aus Mitteln des Landes Thüringen. Stellvertretend übernimmt die Thüringer Aufbaubank die Betreuung und Abwicklung des Projekts.

Der frühere Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und gegenwärtige Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, schreibt dazu:
“Die Prüfung Ihres Vorhabens hat ergeben, dass Sie damit einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung Thüringens als Innovationsstandort leisten und zur Umsetzung der Thüringer Innovationsstrategie (RIS Thüringen) beitragen. Dafür danke ich Ihnen und wünsche Ihnen und Ihrem Team für die Umsetzung Ihres Vorhabens viel Erfolg.”


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