Was ist ein Online-Marktplatz, und wann ist er sinnvoll?
Serie: Online-Marktplatz Infos
Was sind Online-Marktplätze?
Online-Marktplätze sind das digitale Äquivalent zu historischen Marktplätzen in der Stadtmitte. Als digitale Plattform bieten sie Anbietern die Chance, ihre Angebotspalette zu präsentieren und leichter gefunden zu werden. Das bringt auch den KundInnen Vorteile. Die Convenience ist hoch – alles, was Nachfragende wollen, ist leichter verfügbar. So werden Auffinden, Abwicklung und Kommunikation vereinfacht. Und auch die Anbieter profitieren von der besseren Auffindbarkeit, der Strahlkraft der Marktplatz-Brand und ggf. weiteren Dienstleistungen des Marktplatzes.
Das klingt erst einmal verlockend. Dennoch zählen Marketplaces zu den komplexesten Geschäftsmodellen. Wir nehmen euch auf dem Weg durch den Marktplatz-Dschungel an die Hand.
Wer sind die beteiligten Instanzen?
Betreiber
Marktplatzbetreiber können Personen oder Firmen sein. Sie sind die Besitzer der Plattform. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Marktplätze aufzusetzen und zu betreiben, Anbieter- und Kundenkontos zu verwalten und Transaktionen zu überwachen. Gibt es Probleme oder Streitigkeiten, sind sie verantwortlich für das Einleiten von Maßnahmen zur Lösung. Außerdem können Marktplatzbetreiber zusätzliche Services anbieten, um Anbietern beim Verkauf ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu helfen oder KundInnen das Lösen ihrer Probleme zu vereinfachen.
Einnahmen entstehen z.B. durch Werbeeinnahme, einmalige, monatliche oder umsatzbezogene Gebühren, die entweder Anbieter oder Kunden zahlen. Mehr dazu folgt demnächst in einem weiteren Blog-Beitrag.
Anbieter
Auf Marktplätzen können Privatpersonen oder Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten. Das geschieht auf katalogartigen Such- und Angebotsseiten oder auf individuellen Anbieterprofilen. Anbieter sind verantwortlich für ihr eigenes Produktangebot und die Erfüllung der Marktplatzanforderungen. Zusätzlich liegt die Beschreibung und Präsentation der Ware in der Regel in ihrem Zuständigkeitsgebiet. Kundenanfragen und Transaktionen werden je nach Marktplatz zentral vom Betreiber oder individuell vom Anbieter abgewickelt. Bei Verstößen gegen die Marktplatzregeln können Anbieter vom Betreiber sanktioniert werden. Der Gewinn der Anbieter entsteht durch die Verkaufs-Marge.
Nachfrager
Je nach Marktplatzart können Zielkunden entweder Personen oder Organisationen sein. Kunden haben in der Regel persönliche Konten. Diese erleichtern die Kaufabwicklung und Kommunikation im Falle von Nachfrage oder Reklamationen. Auf Marktplätzen können Kunden verschiedene Angebotskategorien nach ihren Wünschen durchsuchen, diese über verschiedene Anbieter vergleichen, einkaufen und abschließend bewerten.
Der Nutzen für die Nachfrager ergibt sich je nach Marktplatz aus einer einfacheren Auffindbarkeit und Vergleichbarkeit, einer zentralen Zahlungsabwicklung oder weiteren individuellen Vorteilen.
Wann ist ein eigener Marktplatz sinnvoll?
Einen Marktplatz zu betreiben, hat viele Vor- und Nachteile. So viele, dass wir uns diesem Thema noch mal in einem eigenen Blogpost widmen wollen. Deswegen hier nur eine kurze Zusammenfassung der Vorteile, mit denen sich Unternehmen mit Hilfe eines eigenen Marktplatzes vom Wettbewerb abheben können:
Höhere Nachfrage: Nachfragender lieben Marktplätze, weil ihnen hier ein großes und breites Angebot zur Verfügung steht.
Regelmäßige Einkünfte: Durch verschiedene Einnahmemöglichkeiten auf Marktplätzen ist eine stabile Finanzierung gesichert.
Monetarisierung von Nutzerdaten: Werbeeinnahmen durch das Verkaufen von Nutzerdaten sind eine weitere Möglichkeit, Geld mit dem Betreiben von Marktplätzen zu verdienen.
Gute Standardisierbarkeit: Ablaufprozesse zwischen Betreibern, Anbietern und Nachfragenden verlaufen in der Regel ähnlich, sodass erfolgreich funktionierende Aspekte als Blueprint für andere Bereiche verwendet werden können.
Gute Skalierbarkeit: Ist eine Infrastruktur online erstmal ausgebaut, kann sie deutlich leichter erweitert werden als bei lokalen Geschäften.
Möglichkeiten zur Erweiterung und Veränderung: Durch neue Anbieter, andere Dienstleister, innovative Produkte oder weitere Integrationen können Marktplatzbetreiber ihr Angebot relativ unkompliziert diversifizieren.
Vereinfachte Inventarisierung: Als Marktplatzbetreiber ist ein eigenes Inventar keine Notwendigkeit. Da die Anbieter zuständig für die Transaktionen sind, fällt hier viel Verpflichtung zu Lagerung und Transport weg.
Integration von Dienstleistungen: Zusätzliche Dienstleistungen können ein lukratives Angebot für Anbieter sein, mit dem Marktplatzbetreiber Geld verdienen und Anbieter binden können.
Integration von Finanzdienstleistungen: Zusätzlich zu den verschiedenen Bezahlsystemen können Marktplatzbetreiber ihr Angebot um Kredite oder Versicherungen erweitern.
Abheben vom Wettbewerb: Die Differenzierung eurer Produkt- oder Dienstleistungen erfolgt nicht nur auf Basis des Preises, sondern durch andere Mehrwerte.
Aufwandsreduzierung beim Einkauf: Bedarfe können zentral gedeckt werden und Abrechnungen erfolgen anbieterübergreifend. Das minimiert euren Aufwand.
Fazit und Abschluss
Auf Online-Marktplätzen bieten Anbieter Waren und Dienstleistungen an, um diese an potenzielle KundInnen zu verkaufen.
KundInnen können Produkte und Dienstleistungen einfacher finden, vergleichen und bestellen. Anbieter selbst können ihre Produkte und / oder Services auf Marktplätzen einfacher präsentieren und Transaktionen abwickeln.
Einen eigenen Marktplatz zu betreiben, kann für Unternehmen sinnvoll sein, um sich vom Wettbewerb abzuheben und strategisch zu positionieren. Beispiele dafür sind eine direkte Kundenbeziehung, Kontrolle über Kommunikation und Darstellung oder personalisierte Angebote.
Habt ihr weitere Fragen zu Marktplätzen oder anderen Entwicklungsthemen? Möchtet ihr gern euren eigenen Marktplatz aufbauen? Dann sprecht uns an! Wir unterstützen euch beim Aufbau eures Geschäftsmodells und der richtigen Software!
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